Ferdinand Vouk
Bürgermeister der Marktgemeinde
Velden und Landtagsabgeordneter der SPÖ in Kärnten
Hat sich die Mitgliedschaft
der Marktgemeinde Velden im AACC ausgezahlt?
Ferdinand Vouk:
Ja absolut, denn das AACC hat sich ja
zur Aufgabe gesetzt, die wirtschaftlichen und kulturellen
Beziehungen zwischen Kärnten und Slowenien positiv
zu beeinflussen.
Und ich denke das ist gelungen. Als Beispiel führe
ich unsere Gemeinde an, wo über das AACC 2004 die
Kontakte zu Bled geknüpft wurden und sich seit diesem
Zeitpunkt eine sehr lebendige Partnerschaft entwickelt
hat.
Gerade solche Organisationen tragen dazu bei, dass
der Gedanke des vereinten Europas Fuß fassen kann.
Ich bin darüber hinaus der Auffassung, dass der besondere
Lebensraum im Schnittpunkt dreier Kulturen, in dem
wir hier leben, für uns als große Chance zu erachten
ist und wir viel stärker als Regionen in Europa auftreten
sollten.
Warum ist die Zusammenarbeit auf Gemeindeebene
mit den Nachbarn so wichtig?
Vouk:
Es hat sich gezeigt, dass wir es in
Bled, in Gemona und in Velden mit ganz ähnlichen Aufgaben
und Problemstellungen zu tun haben. Sei es nun Stadtmarketing
oder Bürgerbeteiligung, Verkehrspolitik oder Wohnungsbau,
Tourismus oder Umweltschutz - wir alle suchen nach
neuen Lösungen. Jede Gemeinde ist froh, Anregungen
zu bekommen; und wir wissen, wie wertvoll der Blick
über den Tellerrand sein kann.
Denn wer aufgeschlossen dafür ist, wie Menschen, die
mit anderen Sitten und Gebräuchen aufgewachsen sind,
an die Dinge herangehen, der kann eine Menge erfahren.
Wer sich damit auseinander setzt, wie der Alltag in
anderen Ländern bewältigt wird, wird stets seinen
Horizont erweitern. Gewonnenes Know-how auszutauschen,
über gemeinsame oder gegenteilige Erfahrungen zu diskutieren,
unterschiedliche Ansätze zu vergleichen, das bringt
alle weiter und öffnet die Tür zu ganz neuen Lösungen.
Wir alle wissen: Weltoffenheit ist heutzutage auch
für kleine Gemeinden ein unverzichtbares Markenzeichen.
Was verbindet die Menschen in der Marktgemeinde
Velden mit den Bewohnern in den Partnergemeinden Bled
und Gemona?
Vouk:
Unsere Gemeindepartnerschaften waren
von Beginn an nicht bloß eine Angelegenheit von Funktionsträgern.
Die Bürgerinnen und Bürger haben ein dichtes Netz
persönlicher Bindungen geknüpft. Begegnungen aller
Art haben stattgefunden, zwischen Schülern, Senioren,
Sportlern und Künstlern, zwischen den unterschiedlichsten
Verbänden, Institutionen, Kulturträgern und selbstverständlich
auch zwischen den Politikern.
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