Jure Žerjav, Bürgermeister von
Kranjska Gora (Slowenien): "Erwarten neue Impulse
von der Schiweltmeisterschaft 2017". Warum
haben sie sich entschlossen, dass die Gemeinde Kranjska
Gora, den Vorschlag vom Kärntner Landeshauptmann Dörfler,
gemeinsam für die Schi WM 2017 zu kandidieren, zu
unterstützen?
Kranjska Gora gehört schon zu den klassischen Veranstaltern
des Schiweltcups. Unserer Meinung ist, dass diese
Veranstaltung überbaut wird mit der Organisation der
Schiweltmeisterschaft. Wir sind uns bewusst, dass
in der jetzigen Situation und nach den Anforderungen
einer Schiweltmeisterschaft, es schwierig ist, so
eine Veranstaltung in einem Ort durchzuführen. Wir
haben uns gleich für den Vorschlag des Herrn Landeshauptmann
von Kärnten Gerhard Dörfler erwärmt, dass Bad Kleinkirchheim,
Tarvis und Kranjska Gora für die Schi WM 2017 kandidieren.
Bin der Meinung, dass alle drei Orte in der Lage sind
eine solche Veranstaltung zu organisieren. Überall
sind ja die Organisationsteams und Komitees vorhanden.
Sicherlich hätte die Sch WM größere Bedeutung. In
ihr sehe ich auch die Möglichkeit der Zusammenarbeit.
Wir müssen bedenken, dass ohne gute Strassen sich
der Tourismus bei uns auch nicht entwickeln kann.
Uns plagt ja die schlechte Anbindung mit Zentralslowenien.
Ich sehe die Möglichkeit im Zusammenhang mit der Kandidatur,
dass die Infrastruktur schneller ausgebaut würde.
Was für Hausaufgaben warten
auf Kranjska Gora?
Wir werden die Hotelinfrastruktur neu schaffen müssen,
einige Liftanlagen , die noch fehlen, werden zu errichten
sein, sowie die Zielarena. Die Idee ist ja auch, dass
Kranjska Gora die Hostcity sein wird. Das ist eine
taktische Angelegenheit. Österreich hat schon mehrere
große Weltbewerbe veranstaltet. Kranjska Gora hat
ja auch schon im Jahre 1978 und 1982 für die Schi
WM kandidiert, das ist aber schon vergessen. Die Promotionsaktivitäten
und dass sich die Orte vorstellen und dass über die
Kandidatur schon jetzt gesprochen wird, machen diese
Orte noch unverwechselbarer. Notwendig wird sein,
einen Finanzierungsplan zu erstellen. Etwas sind die
Ideen und der Idealismus. Der andere Aspekt ist die
Zahl unterm Strich. Wir können uns nicht leisten,
dass wir wegen der Schi WM in rote Zahlen schlittern.
Der nächste Schritt ist, dass ein Team formiert wird,
welches den Ist- Zustand analysiert, den Plan für
die notwendigen Investitionen erstellt, und jeder
Ort für sich einen Finanzierungsplan. Auf dieser Basis
soll es dann ein Übereinkommen geben für die gemeinsame
Kandidatur. Es ist auch notwendig, dass die Regeln
der FIS so geändert werden, dass eine gemeinsame Kandidatur
möglich wird. Auch die jeweiligen nationalen Schiverbände
müssen sich noch einigen. Schon wegen der Idee des
vereinten Europa, müssten wir uns für eine grenzüberschreitende
Schi WM bemühen. In Krisenzeiten werden in etlichen
europäischen Staaten nationalistische Tendenzen laut:
aber wir müssen beweisen, dass der Fortschritt nur
in der Zusammenarbeit liegt.
Foto: M. Štukelj
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